Berichte vergangener Veranstaltungen

WissensGenuss: Von verschwundenen Äckern und Baumriesen

Vermittlung von spannendem Wissen bei Sonnenschein © VIELFALT e.V.

Sonnenschein und Vogelgezwitscher erwartete am vergangenen Sonntag (27.04.2025) die Besucher des Hagellocher Blütenfestes. Dementsprechend groß war auch das Interesse an den beiden geführten WissensGenuss-Spaziergängen. Jeweils für ca. zwei Stunden ging es in die Landschaft rund um Hagelloch, um dort spannende Relikte früherer Nutzung zu entdecken. Im Rahmen einer PLENUM-geförderten Studie der Uni Tübingen erforschte Herr Dr. Morrissey das Gebiet auf Elemente (meist) vergangener Kulturlandschaft. Die spannenden Ergebnisse zeigte er dann direkt vor Ort. Wer kennt den Grenzwall im Wald oberhalb der Panoramastraße? Oder weiß, warum die Streuobstwiesen so gewölbt sind? Und was hat es damit auf sich, dass in Hagelloch die Gelmöstler-Birne so häufig vorkommt? Und woher kommt die große Geländekante beim Schafstall?All diese rätselhaften Dinge wurden von Herrn Dr. Morrissey und Herrn Gugel in zwei sehr kurzweiligen Spaziergängen beleuchtet. Und eines ist sicher: Die Teilnehmenden werden künftig mit ganz anderen Augen durch die Landschaft gehen!Um auch den Genuss nicht zu kurz kommen zu lassen, konnten sich alle im Nachgang an den tollen, regionalen Leckereien erfreuen, die die Hagellocher Vereine auf die Beine gestellt hatten. Von Honigbraten über Linsen und Bärlauchwurst bis zur Birnenwurst - passend zum Spaziergang - war alles dabei. Ein herzlicher Dank geht an Herr Lack, Herr Gugel und Herr Dr. Morrissey für Möglichkeit, diese spannende WissensGenuss-Veranstaltung durchführen zu können! ☀🌼🌳🐦🐝

Starke Aktion auch ohne Zaubertrank

Einsatz mit vereinten Kräften © VIELFAT e.V.

Die Misteln sind bekanntlich für den Zaubertrank von Druide Miraculix eine unverzichtbare Zutat. Den aufständischen Galliern rund um Asterix und Obelix verleiht der Trank übermenschliche Kräfte und schützt das aufständische Gallier-Dorf vor der Übermacht der Römer. Ganz anders verhält es sich mit der Wirkung von Misteln, wenn sie einzelne Laubbaumarten und in unseren Streuobstwiesen vor allem bestimmte Apfelsorten befallen. Ist ein Baum stark betroffen und wird nicht von den Halbschmarotzern befreit, ist er über kurz oder lang dem Tode geweiht. Noch dazu kann er zum Superspreader und Ausgangspunkt eines großflächigen Mistelbefalls in ganzen Streuobstgewannen werden. Dass dies nicht sein muss und dass Panik nicht der richtige Ratgeber ist, zeigte eine Gemeinschaftsaktion von Natur- und Vogelschutzverein Wurmlingen e.V. (NVSV), Landratsamt Tübingen und VIELFALT e.V. (Landschaftserhaltungsverband im Landkreis Tübingen) am vergangenen Freitag (31.01.2025).Der Einladung waren gut 10 sehr interessierte und engagierte Streuobstfreundinnen und -freunde gefolgt, die nach der fachlichen und praktischen Einführung durch Joachim Löckelt, Kreisobstbauberater im Landkreis Tübingen, zur Tat schritten. Als hätten sie vom gallischen Wundergesöff getrunken, wurden innerhalb von knapp drei Stunden auf zwei Flurstücken zahlreiche Apfelbäume von Misteln befreit. Die unterschiedlichen Befallsstadien konnten anschaulich erklärt werden und die Teilnehmenden wissen nun, wie dem Baum in der jeweiligen Phase richtig zu helfen ist. Die Gemeinschaftsaktion hat uns viel Spaß gemacht und das Beste ist, dass auch mit dem legendären Bratapfel-Tee von Verena Kienzler richtig was geschafft wurde – es muss nicht immer gleich Zaubertrank sein.Allen Teilnehmenden herzlichen Dank!

Erste Jungmost-Probe im Landkreis Tübingen: Ein inspirierendes Treffen der Direktvermarkter

Im Dezember 2024 fand im Landkreis Tübingen die erste Jungmost-Probe in kleiner Runde statt, initiiert von VIELFALT e.V. Drei engagierte Direktvermarkter kamen zusammen, um ihre jungen Apfelweine zu präsentieren und sensorisch zu untersuchen.Die Teilnehmer waren: Gerhard Helle von "Feines aus alten Sorten", Rainer Broch von der "Manufaktur Broch", Christian Schmid vom "Streuobstgut Tübingen", der Kreisobstbauberater des Landkreises Tübingen, Joachim Löckelt, und PLENUM-Regionalmanagerin Andrea Kopper.Bei diesem besonderen Treffen haben wir zuerst selbst versucht, die Proben auszuwerten, bevor wir unsere Ergebnisse mit den Auswertungen von Sensorikwissenschaftlerin Christine Brugger verglichen, die die Proben vorab untersucht und uns ihre Ergebnisse zugeschickt hatte. Die Direktvermarkter teilten zudem wertvolle Einblicke in ihre Ernte- und Verarbeitungsschritte, was es ermöglichte, Rückschlüsse auf die vorliegenden Geruchs- und Geschmackseindrücke zu ziehen.Die Veranstaltung war nicht nur eine Bereicherung für alle Beteiligten, sondern auch eine Quelle der Inspiration. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer für ihre wertvollen Beiträge! Wir freuen uns bereits auf das nächste Treffen im Jahr 2025, wenn die Apfelweine aus der aktuellen Ernte gereift sind und wir neue Geschmackserlebnisse entdecken können.

Neue Maßnahmen im Feldvogelschutz – Kooperationsprojekt KLeVer präsentiert Ergebnisse aus knapp 2 Jahren Feldforschung

© M. Handschuh

Bei Rottenburg öffnet sich das enge Neckartal in Richtung Tübingen zu einer breiten Ebene. In dieser weiträumig offenen und strukturreichen Feldflur liegen die Verbreitungszentren mehrerer Vogelarten des Offenlandes, wie Feldlerche, Grauammer und Rebhuhn. Dort ist der Anteil an ökologisch bewirtschafteten Äckern besonders hoch. Dennoch sind die genannten Feldvögel auch hier aus unterschiedlichen Gründen stark bedroht.
Für den Ökolandbau ist der Luzerne- und Kleegrasanbau u.a. in Hinblick auf die Beikrautunterdrückung und Stickstoffbindung im Boden ein wertvolles Glied in einer vielfältigen Fruchtfolge. Bedauerlicherweise birgt aber gerade diese Kultur zusätzliche Risiken für den Reproduktionserfolg gefährdeter Feldvögel. Für bodenbrütende Feldvögel bieten Luzerne- und Kleegrasäcker aufgrund ihrer strukturellen Eigenschaften hochattraktive Brutstandorte und laden somit zum Nestbau ein. Diese Konzentration von Bruten bringt aufgrund häufiger Bearbeitungsgänge (Ernte oder Mulchen) in der regulären Bewirtschaftung jedoch unweigerlich hohe Brutverluste von ca. 70 % mit sich. Derartige Verlustraten sind für die fragilen Bestände von Feldlerche, Grauammer und Rebhuhn auch im Neckartal und angrenzenden Gebieten höchst problematisch.
Im Kooperationsprojekt „Kleegras und Luzerne im Ökolandbau: Maßnahmen zur Vereinbarkeit mit dem Schutz gefährdeter Feldvögel“ (KLeVer) haben daher Landwirtschaft und Forschung gemeinsam neue Schutzmaßnahmen für Feldvögel im Luzerne- und Kleegrasanbau erprobt, die helfen sollen, diese „Falleneffekte“ zu reduzieren. Aufwendige Freilandversuche haben erste Erkenntnisse erbracht, die knapp 40 interessierten Gästen am Freitag, den 11. Oktober 2024, im Landratsamt Tübingen vorgestellt wurden.
Dabei ging es u.a. um die Wirksamkeit von über- oder zweijährigen Schutzstreifen mit einer Breite von mindestens 20 Metern, veränderte Schnitthöhen und einer Mahdruhe von 10 Wochen während der Brutzeit im Kleegras- und Luzerneanbau. Für diese und andere Maßnahmen wurden die möglichen Schutz- und Lenkungsfunktionen für Feldlerche, Grauammer und Rebhuhn untersucht. Gegenstand der Untersuchungen waren weiterhin die betrieblichen Auswirkungen bspw. mit Blick auf das Aufkommen von Beikräutern, die Aktivitätsdichte von Feldmäusen und die betriebliche Umsetzbarkeit insgesamt.
Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass mehrjährige Schutzstreifen vor allem geeignet sind, die Brutverluste von Grauammer- und Rebhuhn zu reduzieren. Die Lenkungsfunktion, mit der die seltenen Brutvögel aus der regulär bewirtschafteten Fläche in diese Schutzstreifen gelockt werden sollen, gilt es in weiteren Praxisversuchen zu optimieren und an die Ansprüche der Zielarten anzupassen.
Für die Feldlerche wurden der Hochschnitt – also Mahd in ca. 14 cm Höhe – und eine Mahdruhe von 10 Wochen während der Brutzeit als erfolgversprechend eingestuft. Bei der Hochmahd mit einem Doppelmessermähwerk ist wiederum wichtig, das Mahdgut liegen zu lassen und Gelege oder Jungvögel nicht in nachfolgenden Arbeitsgängen einem Tötungsrisiko auszusetzen.
Die Projektgruppe, zu der neben der Universität Tübingen der Ernährungsrat Tübingen, das Hofgut Martinsberg Rottenburg, der Verein VIELFALT als Landschaftserhaltungsverband Tübingen und das Landschaftsökologische Planungsbüro Geissler-Strobel gehören, betonte mehrfach, dass ohne die bemerkenswert hohe Bereitschaft der beteiligten Landwirte eine so umfangreiche Erprobung zielführender Maßnahmen zur Verringerung der Feldvogelverluste nicht möglich gewesen wäre.
Dieser Umstand stimmte dann auch optimistisch, dass es gelingen kann, solche Schutzmaßnahmen im Luzerne- und Kleegrasanbau künftig in den Agrarförderprogrammen so zu verankern, dass sie bei angemessener Vergütung auch Eingang in die Praxis finden. Welche Anforderungen hinsichtlich der Integration bspw. in das baden-württembergische Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT II) bestehen, wurde auf der Grundlage des fachlichen Inputs von Vera Brosche, beim Regierungspräsidium Tübingen für das BiodivNetz Baden-Württemberg zuständig, auch in der gemeinsamen Diskussion aufgegriffen. Man war sich einig, dass höchste fachliche und zeitliche Priorität besteht für die Umsetzung erfolgversprechender Schutzmaßnahmen für Feldvögel im Luzerne- und Kleegrasanbau.
Wie wichtig der Schutz dieser Arten ist, hatte eingangs bereits die Erste Landesbeamtin des Landkreises Tübingen, Dr. Daniela Hüttig, in ihrem Grußwort mit Blick auf die landes-, bundes- und europaweiten Bestandsentwicklungen der Feldvögel betont. Die Bestandszahlen der Feldvögel sind seit Jahren im freien Fall. Bei manchen Arten werden Rückgänge von 90 % verzeichnet. So gehört der Gesang der Feldlerche leider längst nicht mehr überall zur typischen Sommerakustik auf dem Feld. Im Landkreis Tübingen kann man Dank der intensiven Schutzbemühungen der letzten Jahre und des tollen Engagements vieler Landwirte und Naturschützer diese besonderen Naturerlebnisse noch genießen. Hierauf will man gemeinsam aufbauen.

Spaziergang zu seltenen Ackerwildkräutern in Belsen: Auf den Spuren von Mohn-Prinzessinnen und verblutenden Schönlingen

Nein, es gehe nicht in erster Linie um Küchen- und Heilkräuter, sondern um den Schutz von seltenen Pflanzen im Acker, wie Thorsten Teichert vom Landschaftserhaltungsverband VIELFALT e.V. gleich zu Beginn der Veranstaltung ankündigte. Der Verein, der im Landkreis Tübingen zusammen mit dem Landratsamt Projekte an der Schnittstelle zwischen Naturschutz und Landwirtschaft betreut, hatte am vergangenen Freitag zu einem Spaziergang eingeladen, um einige der gefährdeten Pflanzen kennenzulernen. Aber Sigrid Pohl, Expertin für Ackerwildkräuter im Auftrag des Regierungspräsidiums, schaffte es, unterhaltsam den Artenschutz mit Küche und Volksmedizin zu verbinden. Weit über 30 Interessierte („die größte Gruppe, die ich jemals hatte“) führte sie in die Felder am südlichen Ortsrand von Belsen. Dort engagieren sich vier landwirtschaftliche Betriebe mit ihren Feldern für den Artenschutz. In Verträgen mit dem Land wurden die Auflagen zum Schutz der Pflanzen sowie die finanziellen Entschädigungen festgelegt.
Seit Anbeginn des Ackerbaus werde der Mensch begleitet durch Pflanzen, die sich an die jährlichen Bewirtschaftungsrhythmen angepasst haben – „Unkraut“ eben, wie Pohl erklärte. Das gekaufte Saatgut ist inzwischen aber perfekt von Beimischungen gereinigt, die Bewirtschaftung wurde auf höhere Erträge optimiert, Unkrautbekämpfungsmittel wurden erfunden, die Getreidebestände wurden dichter und unter dem wachsamen Auge der Bürokratie muss der Bauer heute bis zum Feldrand exakt arbeiten – mit dem Nebeneffekt, dass einige der einst ungeliebten Begleiter vor dem Aussterben stehen.Hier in Belsen hat die Botanikerin noch viele Arten gefunden und kann den Besucherinnen und Besuchern einige zeigen: vom leuchtend blauen Acker-Rittersporn bis zum unscheinbaren, aber vom Aussterben bedrohten Venuskamm, vom schmackhaften Rain-Kohl bis zur hochgiftigen Hundspetersilie.Manche tragen ihre Heilwirkung im Namen, wie der Acker-Zahntrost, bei anderen waren tragische Geschichten Namensgeber: das rote Adonisröschen wächst nach dem altgriechischen Heldenepos dort, wo die Blutstropfen des ermordeten Adonis, Inbegriff männlicher Schönheit, zu Boden fielen.Für große Augen bei Kindern und Erwachsenen sorgte das Bastel-Kunststück der Mohn-Prinzessin, die Pohl aus einer Mohn-Samenkapsel und einer Mohnblütenknospe mit leuchtend rotem Blütenblätter-Kleid formte.Nach eineinhalb kurzweiligen und informativen Stunden konnte Thorsten Teichert sich herzlich bei Sigrid Pohl und den teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirten für Ihr Engagement bedanken und anschließend noch zu einem kleinen Vesper mit regionalen Leckereien einladen. Es spricht für den Abend, dass viele trotz beginnendem EM-Eröffnungsspiel bis in die Abenddämmerung hinein noch blieben.

🌟VIELFALT-Adventskalender🌟

© VIELFALT e.V.

In diesem Jahr erwartet euch ein ganz besonderer Adventskalender voller Vielfalt! Auf unserem Instagram-Profil verbergen sich hinter 24 Türchen exquisite PLENUM-Produkte, die nicht nur euren Gaumen verwöhnen, sondern auch der Natur zugutekommen.
Wann habt ihr zuletzt etwas Köstliches genossen und dabei das wunderbare Gefühl verspürt, sowohl euch selbst als auch unserer Erde etwas Gutes zu tun? Mit PLENUM-Produkten ist das ganz einfach möglich!
Mit Fördergeldern werden unter anderem land-wirtschaftliche Betriebe unterstützt, die Naturschutzziele z.B. auf Äckern, Wiesen und Weiden durch schonende Bewirtschaftung oder Pflege praktisch umsetzen. In der Geschäftsstelle von PLENUM Landkreis Tübingen arbeiten wir eng mit Erzeuger*innen zusammen, deren Produkte folgende Grundanforderungen erfüllen:
🌟Mindesten 15 % Extensivfläche oder Biotope🌟Erzeugung im Landkreis Tübingen🌟Gentechnikfreiheit
So entstehen im Landkreis Tübingen eine Vielzahl hochwertiger Produkte, von Edelbränden über Qualitätsmehle bis hin zu zartem Lammfleisch, die nicht nur durch ihre Regionalität bestechen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz leisten.
Unser Motto lautet: „Schützen durch Nützen“. Viele dieser Produkte sind bereits sehr beliebt und altbewährt. Bisher konntet ihr sie meist direkt ab Hof erwerben, doch wir setzen uns dafür ein, dass sie noch näher zu euch kommen. Durch die Unterstützung immer neuer Verkaufsstellen verkürzen wir die Wege zum Genuss und ermöglichen es euch, aktiv zum Naturschutz beizutragen.
Freut euch auf 24 spannende Türchen, die nicht nur PLENUM-Produkte enthüllen, sondern auch die Geschichten dahinter – welcher Naturschutzwert steckt darin, welche Arten profitieren und wo ihr die Produkte erwerben könnt. Lasst uns gemeinsam die Vorweihnachtszeit genießen und dabei Gutes tun! 🎄✨

Regional ist genial - der Frühlings-Regionalmarkt in Tübingen

© VIELFALT e.V.

So schmeckt Naturschutz!

Ende April fand in Tübingen der Regionalmarkt statt, bei dem der Verein VIELFALT zusammen mit fünf Direktvermarktern vertreten war. Der Gemeinschaftsstand am Holzmarkt präsentierte eine breite Palette an PLENUM-Produkten und bot den Besuchern eine Vielzahl regionaler Köstlichkeiten.

🍷🍇   Weinbau Robbin's Kelter
🥂🍎  Feines aus alten Sorten - Gerhard Helle
🍷🍇   Ökologischer Weinbau Thomas Speer
🥃🍎   Brennerei Steinhilber
🐑🦌  FRIMA Wild- und Lammspezialitäten

Ein Highlight war auch die Ausstellung zum Thema „Tiere der Streuobstwiese“, die zwischen 10:00 und 13:00 Uhr stattfand. Eine beeindruckende Sammlung von Exponaten, die sowohl Kinder als auch Erwachsene ansprachen gab den Besuchern die Gelegenheit, mehr über die Tierwelt der Streuobstwiesen zu erfahren. Darüber hinaus konnten die Besucher um 15:00 und 16:00 Uhr an angeleiteten Verkostungen ausgewählter Mostprodukte teilnehmen, um die Vielfalt und Qualität regionaler Produkte zu erleben. Insgesamt war die Veranstaltung ein voller Erfolg und trug dazu bei, das Bewusstsein für regionale Produkte und die Bedeutung des Naturschutzes zu stärken.
Schön war´s!

Die Direktvermarkter © VIELFALT e.V.

Apfelfest 2023 – und auch VIELFALT war wieder dabei!

l: K. Schümann mit Fotopoint;                            r: Cocktail "Kleiner Fuchs"; © VIELFALT e.V.

Leckere Cocktails in der Schmetterlingswelt genießen

Wer auf dem trubeligen und sehr gut besuchten Apfelfest mal etwas Ruhe suchte, fand sie bei VIELFALT e.V. in der Schmetterlingswelt.
Anlässlich des 17. Mössinger Apfelfestes am 1. Oktober präsentierte der Verein im Panoramazimmer der PAUSA-Tonnenhalle eine Schmetterlingsausstellung in Kooperation mit dem Netzwerk Streuobst Mössingen e.V. 
Zahlreiche Besucher*innen nutzen das Informationsangebot von VIELFALT e.V. und zeigten sich sehr interessiert an der BUND-Wanderausstellung „Lebensräume der Schmetterlinge“.
Mit zehn Stellwänden konnte jede*r sein Wissen darüber auffrischen, was wir tun können, um die Lebensräume dieser faszinierenden Tiere zu erhalten und was sie für ihre Entwicklung benötigen.
Natürlich durften - passend zum Apfelfest - auch nicht diejenigen Tagfalterarten fehlen, die für unsere Streuobstwiesen charakteristisch sind: Aurorafalter (Anthocharis cardamines), Schachbrett (Melanargia galathea), Tagpfauenauge (Inachis io) und Admiral (Vanessa atalanta), der aktuell besonders gern an bereits gärenden Früchten anzutreffen ist 😊 Zahlreiche spannende Infos zum Nachlesen findet man zum Beispiel unter https://www.bund-bawue.de/themen/tiere-pflanzen/schmetterlingsland-baden-wuerttemberg/
Ebenfalls in den Genuss unsrer regionalen Streuobstwiesen durften auch die Besucher*innen kommen: Ein Highlight der Ausstellung waren nämlich die liebevoll zubereiteten Cocktails, die nicht nur für die gewünschte Entschleunigung, sondern auch für Erfrischung sorgten. Denn bei den sommerlichen Temperaturen war es gut, dass dem Team von VIELFALT e.V. das Eis für die kalten Streuobstdrinks nicht ausging.
Aber auch für die kleinen Gäste war neben dem alkoholfreien Cocktail „Kleiner Fuchs“ (für die Erwachsenen gab es auch noch den ausgewachsenen Bruder „Großer Fuchs“ zur Wahl) einiges geboten. Rätsel, Spiele, ein Fotopoint und eine Leseecke mit der Raupe Nimmersatt konnten entdeckt werden, während unter Anleitung der VIELFALT-Mitarbeiter*innen auch zahlreiche Papier-Schmetterlinge gebastelt wurden. 
Somit schließt sich dann der Kreis, denn der Lebensraum Streuobstwiese ist eben nicht nur Grundlage für die köstlichen Streuobstgetränke unserer Region, sondern auch Lebensgrundlage für eine artenreiche Schmetterlingswelt. Daher gab es dazu natürlich wie immer viele Informationen rund um den Verein VIELFALT, die Landschaft vor unserer Haustür und ihre Pflege!

beim Cocktails Mixen; © VIELFALT e.V.
Schmetterlingsausstellung; © VIELFALT e.V.
Spanische Flagge; © VIELFALT e.V.

Was haben Cocktails und Schmetterlinge miteinander zu tun?

Auf den ersten Blick zunächst nicht viel mehr, als dass manche Cocktails klangvolle Namen wie „Madame Butterfly“ oder ähnlich tragen. Dass sich beides aber gut zusammenbringen und auch der tiefere Kontext dahinter erschließen lässt, präsentiert VIELFALT e.V. am Sonntag, den 01.10.2023, im Rahmen des 17. Mössinger Apfelfestes.
Anlässlich der Apfelwoche wird seit Montag, den 25.09.23 in Kooperation mit dem Netzwerk Streuobst Mössingen e.V. die Ausstellung „Lebensräume für Schmetterlinge“ vom BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. im Panoramazimmer der PAUSA-Tonnenhalle (OG) gezeigt. Auf zehn Stellwänden wird ausführlich erklärt, was wir tun können, um Lebensräume für Schmetterlinge zu erhalten und was sie für ihre Entwicklung benötigen. Unter der Woche war die Ausstellung vor allem Bildungsort für Schulklassen und interessierte Besucher*innen.
Am kommenden „Apfelsonntag“ (01.10.2023) kommt dann von 11-17 Uhr richtig „buntes Flattern“ in den Ausstellungsraum, wenn das Team von VIELFALT e.V. die selbst kreierten Streuobst-Cocktails vor Ort mixt. Kommen Sie vorbei und probieren Sie den „Kleinen Fuchs“ (alkoholfrei) oder den ausgewachsenen Bruder „Großer Fuchs“. Nach dem Genuss der Cocktails und dem aufmerksamen Rundgang durch die Ausstellung können Sie uns vielleicht verraten, wie die Namensgebung der Neu-Kreationen zustande kam?
Machen Sie sich doch auch ganz gezielt auf die Suche nach den charakteristischen Schmetterlingsarten der Streuobstwiesen Baden-Württembergs. In der Ausstellung treffen Sie auf Aurorafalter (Anthocharis cardamines), Schachbrett (Melanargia galathea) und Tagpfauenauge (Inachis io) und erfahren Interessantes über deren Lebensweise. Wussten Sie zum Beispiel schon, dass selbst Schmetterlinge gern mal ein Schluck vom gärenden Obstsaft nippen. Tatsächlich ist der Admiral (Vanessa atalanta) zur Zeit besonders häufig in den hiesigen Obstwiesen anzutreffen, da auch ihn die prickelnde Gärung des Obstes anlockt. Genau hier schließt sich dann der Kreis, denn der Lebensraum Streuobstwiese ist eben nicht nur Grundlage für die köstlichen Streuobstgetränke unserer Region, sondern auch Lebensgrundlage für eine artenreiche Schmetterlingswelt. Konsumieren Sie lokale Streuobstprodukte und helfen Sie so, Streuobstwiesen zu erhalten!
Tauchen Sie in die Welt der Schmetterlinge ein und verwöhnen Sie sich mit einem Cocktail! VIELFALT e.V. steht am Apfelsonntag für Ihre Fragen zur Verfügung.
 
Hier finden Sie die Ausstellung:
Ausstellungsraum/Panoramazimmer neben der Stadtbücherei, Löwensteinplatz 1, 72116 Mössingen

Biotopverbund Infoveranstaltung: Zwischenstand der Planung des Umweltplanungsbüros Menz am 06.06.24 in Kusterdingen

© VIELFALT e.V.

Am 6. Juni 2024 fand in Kusterdingen eine Informationsveranstaltung zum Biotopverbund statt, bei der das Umweltplanungsbüro Menz den aktuellen Stand der Planungen vorstellte. Im Anschluss an die Präsentation kam es zu einer lebhaften Diskussionsrunde, an der Landwirte, Jäger, Vertreter des Landratsamts und interessierte Privatpersonen engagiert teilnahmen.
Zusätzlich bereicherte der Biberbeauftragte die Veranstaltung mit einem kurzweiligen Einblick in seine Arbeit und die Lebensweise der Biber.

Rückblick auf die Veranstaltung WissensGenuss 2: Fachlicher Spaziergang in den Weinbergen mit Verkostung

WissensGenuss2 © VIELFALT e.V.

Am Samstag, den 12. Mai 2024, luden acht Wengerter vom Obst- und Weinbauverein Unterjesingen zu einem erlebnisreichen Weinspaziergang ein. Entlang des "Früchtetraufs" in Breitenholz öffneten Weinstände ihre Tore und boten den Besuchern eine vielfältige Auswahl an regionalen Weinen und Köstlichkeiten. Von neuen bis hin zu altbewährten Rebsorten und von Maultaschen-Burger bis zu köstlichen Dinnete aus dem Holzofen war für jeden Geschmack etwas dabei. Die Wengerter präsentierten stolz ihre Handwerkskunst und luden die Besucher ein, ihre Weine zu verkosten und zu genießen. Zusätzlich fand um 10:30 Uhr ein fachlicher Spaziergang durch die Weinberge mit Verkostung statt.

Input von Herr Thomas Speer zum Thema Ökologischen Weinbau © VIELFALT e.V.

Bei der Veranstaltungsreihe "WissensGenuss" werden spannende Themen des Naturschutzes mit regionalen Köstlichkeiten verbunden. Teilnehmer hatten die Möglichkeit, an einer kleinen Weinverkostung teilzunehmen, dazu gab es spannenden Input zu den Themen: Naturschutz im Weinberg, Weinbau in Breitenholz, Ökologischer Weinbau, Trockenmauern, Streuobstwiesen und dem Arznei-Haarstrang. Entlang der knapp 1,5 km langen Strecke konnten die Teilnehmer jederzeit auf die "normale" Route des Weinwandertags wechseln. Insgesamt war der Weinspaziergang ein gelungenes und genussvolles Ereignis, das Weinliebhaber und Naturliebhaber gleichermaßen begeisterte.

Rückblick auf den Streuobstwiesen-Spaziergang in Ammerbuch-Entringen am 07.05.2024

Blumenbunte Wiese unter Streuobst © VIELFALT e.V.

Am 7. Mai lud der Verein VIELFALT gemeinsam mit den Fachverwaltungen zu einem Spaziergang durch die Streuobstwiesen von Entringen ein. Ziel war es, verschiedene Formen der landwirtschaftlichen Nutzung zu präsentieren und aufzuzeigen, wie diese dazu beitragen können, den einzigartigen Lebensraum zu bewahren. Zur abendlichen Spazier-Runde fanden sich sowohl Flächeneigentümer*innen, wie auch Landwirte ein. So konnte im kleinen Kreis die Thematik der Unterwuchsnutzung diskutiert und Erfahrungen aus erster Hand weitergegeben werden. Veranschaulicht wurde alles durch die Praktiker vor Ort: Die Hochlandrinder, die auf einigen Wiesen zur Beweidung eingesetzt werden. Auch ein PLENUM-gefördertes Messerbalkenmähwerk wurde an dem Abend präsentiert, welches eine insektenschonende Mahd ermöglicht.

Projekt "A gmäht's Wiesle" © VIELFALT e.V.

Abgerundet wurde der Spaziergang mit einem kleinen kulinarischen Ausklang, bei dem ein reger, spannender Austausch stattfand.Der Abend bot nicht nur einen Einblick in die vielfältige Welt der Streuobstwiesen, sondern regte auch zum Nachdenken über nachhaltige Bewirtschaftungspraktiken und die Bedeutung des Erhalts dieses einzigartigen Ökosystems an.Hinter der Veranstaltung steht das Projekt "A gmäht's Wiesle", welches u.a. zum Ziel hat, wieder mehr Streuobstwiesen in eine landwirtschaftliche Nutzung zu bringen.

Rückblick auf die Veranstaltung WissensGenuss 1: Entdeckungsreise an der Olgahöhe am 14.04.2024

WissenGenuss 1 - "So schmeckt Naturschutz" © VIELFALT e.V.

Am Sonntagnachmittag trafen sich gut 30 Teilnehmende zur ersten WissensGenuss-Veranstaltung 2024 auf der Olgahöhe bei Mössingen. Bei frühsommerlichem Sonnenschein begab man sich gemeinsam auf die Suche nach Spuren unserer Vorfahren in der Landschaft. Der vom Verein VIELFALT e.V. organisierte Rundgang wurde zusammen mit Dr. Christoph Morrissey geleitet. Landschaftshistoriker Morrissey berichtete über die frühere Nutzung und Entstehung der hiesigen Kulturlandschaft und zeigte anhand vieler Beispiele, wie sich das Buch der Landschaft lesen lässt. Er präsentierte damit ausgewählte Ergebnisse einer kulturhistorischen Studie zur Landschaftsnutzung im Gebiet, die jüngst mit Unterstützung von PLENUM und der Stadt Mössingen im Auftrag des geographischen Instituts der Uni Tübingen erstellt wurde.

WissensGenuss 1: Entdeckungsreise an der Olgahöhe © VIELFALT e.V.

Thorsten Teichert, als LEV-Fachkoordinator beim Verein VIELFALT bestens mit der heutigen Landschaft vertraut, ergänzte aktuelle naturschutzfachliche Aspekte. Dabei konnte immer wieder die wichtige Bedeutung der historischen Nutzungsformen für die Entstehung der biologischen Vielfalt aufgezeigt werden.Vom Start im Wald, vorbei am Mössinger Kirschenfeld führte der Spaziergang durch die regionaltypischen Streuobstwiesen. Um das spannende Wissen verdauen zu können, legte die Gruppe eine kleine Pause ein, bei der sich die Teilnehmenden mit Leckereien aus dem Mössinger Picknick-Säckle – liebevoll zusammengestellt vom Café Pausa – stärken konnten. Dazu gab es ergänzend zum wunderbaren Ausblick verschiedene alkoholfreie und alkoholische Seccos aus Streuobst aus dem Landkreis Tübingen zu genießen. Darunter auch den „Roten Mössinger“, dessen Erfinder Hans Wener unter den Teilnehmenden war und spontan ein paar Worte zu dem besonderen Getränk sprach. Nach der Stärkung mit regionalen Köstlichkeiten wurde die Runde mit neuem Elan fortgesetzt. Beim regen Austausch der interessierten und gut informierten Gruppe entstand ein wahrlich gelungener und genussvoller Wissensspaziergang.

WissensGenuss: Abendlicher Spaziergang am Schönbuchtrauf

Kulinarischer Abschluss in tierischer Gesellschaft. © VIELFALT e.V.

Am 17. Mai fand die erste WissensGenuss-Veranstaltung in diesem Jahr in Entringen statt. Nach regenreichen Wochen lachte die Sonne pünktlich zum Termin. 30 Interessierte fanden sich am späten Nachmittag an der großen Linde ein, um Spannendes rund um die Kulturlandschaft und deren besondere Natur zu erfahren. Zum Start gab es einen kurzen Gastbeitrag von Ortshistoriker Herr Bauer, der über die Geschichte der großen Linde erzählte. Auf dem gut zweistündigen Spaziergang durch die Landschaft am Schönbuchtrauf lehrte Landschaftshistoriker C. Morrissey die Teilnehmenden dann, im Buch der Landschaft zu lesen. Zuvor unbemerkte Geländeeigenheiten verwandelten sich so zu geschichtsträchtigen Wegen, Lehmgruben oder gewollten Abgrabungen. Heckensäume bekamen eine Bedeutung als ehemalige Ackerränder und auch die prägenden Streuobstwiesen haben ihre Erscheinungsform mit der Zeit verändert. Gespickt mit allerlei Informationen über die Natur und deren besonderem Schutz sowie den Erfahrungen eines Landwirts, der die Flächen durch eine angepasste Beweidung pflegt, konnte sehr viel Wissen gesammelt werden. Damit auch der genussreiche Teil nicht zu kurz kam, konnten die Teilnehmenden Produkte aus der Region genießen. Vom Wein aus Breitenholz, der mit Blick auf die Weinberge genossen wurde, über das lokale Apfelschorle bis hin zum Abendessen in tierischer Gesellschaft war alles dabei.Gemeinsam mit Herrn Morrissey und dem Landwirt Herrn Bahlinger konnte so eine schöne Veranstaltung auf die Beine gestellt werden, die ein gelungener Auftakt für die diesjährige WissensGenuss-Reihe war. Unser herzlicher Dank geht an dieser Stelle an alle Beteiligten.
Sie sind neugierig auf WissensGenuss geworden? Dann merken Sie sich bereits jetzt den Termin am 22. September vor (Radtour zum Thema Biotopverbund und Beweidung).

Wiesenspaziergang in Breitenholz

Gemütlicher Ausklang bei Apfelschorle und Bratwurst. © VIELFALT e.V.

Am Donnerstag, den 2. Juni, lud der Verein VIELFALT zum abendlichen Wiesenspaziergang rund um Breitenholz ein. Zentrales Thema war die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen, die als Hotspot der Artenvielfalt gelten, in ihren Beständen aber kontinuierlich abnehmen. Eine wichtige Rolle zum Erhalt der Flächen spielt die Nutzung des Unterwuchses, die bei den meisten privaten Besitzer*innen heutzutage aber kaum mehr von Bedeutung ist. Das Projekt „A gmäht’s Wiesle“ soll dem entgegenwirken, indem es Wiesenbesitzer*innen und Landwirte zusammenbringt.Der Einladung folgten knapp 50 Interessierte, die sich bei schönstem Sonnenschein rund zwei Stunden von den Fachleuten durch die vielfältige Landschaft entlang des Schönbuchs führen ließen. Bereichert wurden die angesprochenen Themen durch einige Landwirte, die ihre praktischen Erfahrungen und Herausforderungen bei der Streuobstwiesenpflege direkt an die Besucher weitergeben konnten. Der Appell daraus an die Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer: Die Nutzung des Wiesenaufwuchses komplett einem Landwirt zu übergeben, da sich nur so für beide Seiten der Aufwand verringert – Der Landwirt ist flexibel und der/die Besitzerin muss sich nicht mehr mit der Frage befassen „Wohin mit dem Mähgut?“.Um den Teilnehmenden auch die kulinarischen Vorzüge der Streuobstwiesenpflege näher zu bringen, wurden zum Abschluss Apfelschorle und Würstchen angeboten, deren Rohstoffe zum Großteil direkt aus Breitenholz stammten.

Erfahrungsaustausch Inklusion 2021

AiS Mitarbeiter an der Mostpresse in Bodelshausen
AiS-Mitarbeiter an der Mostpresse in Bodelshausen. © VIELFALT e.V.

Wie kann die Verknüpfung von Naturschutz und Inklusion gelingen?
 Am Donnerstag, den 07.10.2021 luden der Verein VIELFALT, das Landratsamt Tübingen und die AiS inklusiv gGmbH zum Erfahrungsaustausch Inklusion nach Bodelshausen und Mössingen ein.Die zweiteilige Veranstaltung begann im FORUM Bodelshausen mit Grußworten und Vorträgen von Frau Margarete Mende (Stellvertretende Bürgermeisterin, Gemeinde Bodelshausen), Herrn Landrat Joachim Walter, Frau Iris Ackermann (Abteilungsleitung, Landratsamt Tübingen Abt. Soziales), Herrn Patrick Sauter (Sozialplaner, Landratsamt Tübingen Abt. Soziales) sowie Herrn Kolja Schümann (Geschäftsführer, VIELFALT e.V.). Die Referent*innen berichteten hierbei insbesondere von den Fördermöglichkeiten und bisherigen Erfolgen bei der Verknüpfung von Naturschutz und Inklusion im Landkreis, um den anwesenden Teilnehmer*innen (Einrichtungsträger, Kreistagsmitglieder, Vereine, Kommunen und weitere Verwaltungsstellen) neue Wege und Impulse für künftige Inklusionsvorhaben aufzuzeigen.

AiS-Mitarbeitende bei der Herstellung von Dörrobst. © VIELFALT e.V.

Herr Schümann legte dabei die Fördermöglichkeiten von Inklusionsprojekten über das PLENUM-Förderprogramm dar und stellte bisherige Best-Practice Beispiele vor. Hierbei wurden insbesondere die erfolgreichen Projekte der AiS inklusiv gGmbH, der Habila GmbH und des Freundeskreis Mensch e.V. im Bereich Landschaftspflege und Vermarktung sowie der Lebenshilfe Tübingen e.V. im Bereich Freizeitgestaltung beleuchtet. Insgesamt konnten über PLENUM Landkreis Tübingen bislang 19 Projekte mit Inklusionsbezug mit insgesamt rund 100.000 € gefördert werden. Bei allen Erfolgen betonte Herr Landrat Walter, dass dies zwar viel, aber nicht genug sei. Auch die anderen Redner betonten, dass hier weitergedacht werden müsse und neue Vorhaben und Projektideen willkommen seien.An den Grenzen des PLENUM-Förderprogramms – so können beispielsweise keine Lohnkosten finanziert werden – setzen dabei die Unterstützungsmöglichkeiten des Landkreises an, über welche Frau Ackermann und Herr Sauter berichteten. Neben der Unterstützung durch die Eingliederungshilfe, die Jobcenter, die Arbeitsagenturen sowie die Integrationsämter, kann die Fachstelle für inklusives Arbeiten (FIA) beratend tätig werden und „spezifische Eingliederungshilfeleistungen mit den Leistungen des Integrationsamtes verzahnen und zusammenführen,“ so Sauter.Nach dem Vortragsteil konnten die Teilnehmenden sowohl bei einem Besuch der Mosterei in Bodelshausen als auch in der Obstwerkstatt in Mössingen direkte Einblicke in die erfolgreiche Inklusionsarbeit erlangen. Mitarbeitende der AiS inklusiv gGmbH pressten vor Ort Saft und verarbeiteten geerntetes Obst zu Dörrobst. Herr Marcus Hölz, Geschäftsführer der AiS inklusiv gGmbH, berichtete über die vielfältigen Möglichkeiten, Inklusion bei der Arbeit in der Landschaftspflege und der Streuobstverarbeitung stetig mitzudenken, um so individuelle sowie flexible Arbeitsplätze zu schaffen.

Landschaftspflegetag 2021

Kolja Schümann beim Vortrag in der Festhalle. © VIELFALT e.V.

Unter dem Motto „Feldvögel im Offenland-Biotopverbund“ fand am 23.09.2021 der Landschaftspflegetag 2021 in Rottenburg am Neckar (Landkreis Tübingen) statt. Die Tagung stellte Maßnahmen zum Schutz der immer seltener werdenden Vögel dar, zeigte weiteren Handlungsbedarf auf und beleuchtete, wie Schutzmaßnahmen zum landesweiten funktionalen Biotopverbund beitragen können. Auf der Veranstaltungs-Website unter "Weitere Informationen und Downloads" können die Vorträge und Kurzzusammenfassungen dazu runtergeladen werden.

Exkursion am nachmittag in Begleitung von Umweltstaatssekretär Andre Baumann. © VIELFALT e.V.

Nach dem theoretischen Teil am Vormittag fand am Nachmittag eine Exkursion zur Fuß ins Neckartal zwischen Rottenburg und Wurmlingen statt. An ausgewählten Standorten wurden Maßnahmen für Feldvögel und Biotopverbund von Thorsten Teichert, VIELFALT e.V. zusammen mit Akteuren aus Fachverwaltung, Naturschutzverbänden, Landwirtschaft und Kommunen vorgestellt.