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© VIELFALT e.V.

Finanzielle Unterstützung für den Erhalt der Kulturlandschaft im Landkreis Tübingen

Jetzt PLENUM-Förderung für 2025 beantragen!

Im Landkreis Tübingen kann das Landesförderprogramm PLENUM („Projekt des Landes Baden-Württemberg zur Erhaltung von Natur und Umwelt“) auf eine mehr als zehnjährige Erfolgsgeschichte zurückschauen. Auch im kommenden Jahr (2025) stehen wieder Landesmittel in Höhe von insgesamt knapp 160.000 Euro für verschiedenste Naturschutzprojekte zur Verfügung.
In diesem Sinne freut sich das PLENUM-Team bei VIELFALT e.V. auf Ihre Förderanfragen. Diese können ab sofort, aber spätestens bis 14. Februar 2025 an die Geschäftsstelle gerichtet werden. Über das Landesprogramm können seit 2013 im Landkreis Tübingen Projekte unterstützt werden, die dazu beitragen, die Biodiversität unserer Kulturlandschaft durch naturschonende Bewirtschaftung zu bewahren oder Menschen darüber aufzuklären. Über 400 Projekte konnten bisher im Landkreis Tübingen mit über 2,3 Millionen Euro gefördert werden. Ein Überblick zu den Projekten bis Ende 2023 steht auf der Webseite der LUBW zur Verfügung.
Die Fördermöglichkeiten sind dabei sehr vielseitig. Von einfachen Investitionen im Bereich der Landschaftspflege (z.B. Baumpflege, Mahd, Obstauflese, Weidetierhaltung) oder der Verarbeitung / Vermarktung naturverträglich erzeugter Rohstoffe (z.B. Obst von Streuobstwiesen, Wein aus Steillagenweinbau, Fleisch aus extensiver Weidehaltung) bis hin zu Konzeptionen für innovative Landschaftspflegeprojekte (z.B. Beweidungskonzepte), komplexe Natur- und Artenschutzprojekte oder vielgestaltige Umweltbildungsmaßnahmen ist sehr vieles möglich. Wer z.B. Ideen oder konkrete Pläne hat, Strukturen für eine erfolgreiche Vermarkung naturschutzgerecht erzeugter Regio-Produkte auf-/auszubauen oder Lösungsansätze für die zukunftsfähige Nutzung von Streuobstwiesen im Kopf hat, möge sich bitte gerne an VIELFALT e.V. wenden. Wichtig ist, dass alle Projekte direkt oder indirekt zur Erreichung wichtiger Naturschutzziele im PLENUM-Gebiet Landkreis Tübingen beitragen. Besonders erwünscht sind dabei Projekte, die eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit sozialer Benachteiligung ermöglichen.
VIELFALT e.V. unterstützt Privatpersonen, Landwirte, Gewerbetreibende, Initiativen, Vereine, Kommunen und andere dabei, Fördermittel aus dem Landesprogramm zu beantragen. Hierbei wird mit der VIELFALT-Geschäftsstelle geklärt, ob das geplante Projekt förderfähig ist.
Die Abgabe der vollständigen Antragsunterlagen muss zwingend bis zum 16.03.2025 erfolgen, damit die Aussicht auf Förderung besteht.Das PLENUM-Team steht gerne zur Beratung und Antragsabwicklung zur Verfügung.Tel.: 07473/270 12-87, -86 oder /9249873; oder per E-Mail: info@vielfalt-kreis-tuebingen.de. 

🌟VIELFALT-Adventskalender🌟

© VIELFALT e.V.

In diesem Jahr erwartet euch ein ganz besonderer Adventskalender voller Vielfalt! Auf unserem Instagram-Profil verbergen sich hinter 24 Türchen exquisite PLENUM-Produkte, die nicht nur euren Gaumen verwöhnen, sondern auch der Natur zugutekommen.
Wann habt ihr zuletzt etwas Köstliches genossen und dabei das wunderbare Gefühl verspürt, sowohl euch selbst als auch unserer Erde etwas Gutes zu tun? Mit PLENUM-Produkten ist das ganz einfach möglich!
Mit Fördergeldern werden unter anderem land-wirtschaftliche Betriebe unterstützt, die Naturschutzziele z.B. auf Äckern, Wiesen und Weiden durch schonende Bewirtschaftung oder Pflege praktisch umsetzen. In der Geschäftsstelle von PLENUM Landkreis Tübingen arbeiten wir eng mit Erzeuger*innen zusammen, deren Produkte folgende Grundanforderungen erfüllen:
🌟Mindesten 15 % Extensivfläche oder Biotope🌟Erzeugung im Landkreis Tübingen🌟Gentechnikfreiheit
So entstehen im Landkreis Tübingen eine Vielzahl hochwertiger Produkte, von Edelbränden über Qualitätsmehle bis hin zu zartem Lammfleisch, die nicht nur durch ihre Regionalität bestechen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz leisten.
Unser Motto lautet: „Schützen durch Nützen“. Viele dieser Produkte sind bereits sehr beliebt und altbewährt. Bisher konntet ihr sie meist direkt ab Hof erwerben, doch wir setzen uns dafür ein, dass sie noch näher zu euch kommen. Durch die Unterstützung immer neuer Verkaufsstellen verkürzen wir die Wege zum Genuss und ermöglichen es euch, aktiv zum Naturschutz beizutragen.
Freut euch auf 24 spannende Türchen, die nicht nur PLENUM-Produkte enthüllen, sondern auch die Geschichten dahinter – welcher Naturschutzwert steckt darin, welche Arten profitieren und wo ihr die Produkte erwerben könnt. Lasst uns gemeinsam die Vorweihnachtszeit genießen und dabei Gutes tun! 🎄✨

Erste Jungmost-Probe im Landkreis Tübingen: Ein inspirierendes Treffen der Direktvermarkter

© VIELFALT e.V.

Im Dezember fand im Landkreis Tübingen die erste Jungmost-Probe in kleiner Runde statt, initiiert von VIELFALT e.V. Drei engagierte Direktvermarkter kamen zusammen, um ihre jungen Apfelweine zu präsentieren und sensorisch zu untersuchen.Die Teilnehmer waren: Gerhard Helle von "Feines aus alten Sorten", Rainer Broch von der "Manufaktur Broch", Christian Schmid vom "Streuobstgut Tübingen", der Kreisobstbauberater des Landkreises Tübingen, Joachim Löckelt, und PLENUM-Regionalmanagerin Andrea Kopper.
Bei diesem besonderen Treffen haben wir zuerst selbst versucht, die Proben auszuwerten, bevor wir unsere Ergebnisse mit den Auswertungen von Sensorikwissenschaftlerin Christine Brugger verglichen, die die Proben vorab untersucht und uns ihre Ergebnisse zugeschickt hatte. Die Direktvermarkter teilten zudem wertvolle Einblicke in ihre Ernte- und Verarbeitungsschritte, was es ermöglichte, Rückschlüsse auf die vorliegenden Geruchs- und Geschmackseindrücke zu ziehen.
Die Veranstaltung war nicht nur eine Bereicherung für alle Beteiligten, sondern auch eine Quelle der Inspiration. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer für ihre wertvollen Beiträge! Wir freuen uns bereits auf das nächste Treffen im Jahr 2025, wenn die Apfelweine aus der aktuellen Ernte gereift sind und wir neue Geschmackserlebnisse entdecken können.

Neue Maßnahmen im Feldvogelschutz – Kooperationsprojekt KLeVer präsentiert Ergebnisse aus knapp 2 Jahren Feldforschung

© M. Handschuh

Bei Rottenburg öffnet sich das enge Neckartal in Richtung Tübingen zu einer breiten Ebene. In dieser weiträumig offenen und strukturreichen Feldflur liegen die Verbreitungszentren mehrerer Vogelarten des Offenlandes, wie Feldlerche, Grauammer und Rebhuhn. Dort ist der Anteil an ökologisch bewirtschafteten Äckern besonders hoch. Dennoch sind die genannten Feldvögel auch hier aus unterschiedlichen Gründen stark bedroht.Da leider auch der Bioanbau von Luzerne- und Kleegras – im Neckartal und Umgebung mit teilweise hohen Anbauanteilen – Gefahren für den Reproduktionserfolg gefährdeter Feldvögel birgt, wurden im Kooperationsprojekt „Kleegras und Luzerne im Ökolandbau: Maßnahmen zur Vereinbarkeit mit dem Schutz gefährdeter Feldvögel“ (KLeVer) neue Schutzmaßnahmen entwickelt und erprobt. Die Ergebnisse aufwendiger Freilandversuche wurden am Freitag, den 11. Oktober 2024 im Landratsamt Tübingen vorgestellt.Einen Kurzbericht zur Abschluss-Veranstaltung finden Sie hier.

Deutscher Landschaftspflegepreis 2025

Der Deutsche Landschaftspreis (657,8 KiB) wird 2025 zum 21. Mal vom Deutschen Verband für Landschaftspflege verliehen. Die Preisträgerinnen und Preisträger können mit dem Logo "Preisträger Deutscher Landschaftspflegepreis" in der Öffentlichkeit auftreten. Zum einen gibt es die Kategorie "Engagierte Personen (657,2 KiB)". Hier möchte die DVL Personen würdigen, die sich in der Landschaftspflege herausragend engagiert haben. Zum anderen werden in der Kategorie "Innovative Projekte (661,6 KiB)" Vorhaben von DVL-Mitgliedern gesucht, die Landschaftspflege mit einem beispielhaften Konzept oder mit unkonventionellen Ideen vorbildlich umsetzen.
Bewerbungen bitte unter Verwendung der im Text markierten Vorlagen an m.matshikiza@dvl.org senden.

Förderprogramm "HÖFE.BILDEN.VIELFALT"

Bei dem Förderprogramm wird Landwirten eine unkomplizierte, finanzielle Unterstützung für die Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt geboten. Am 25.02.2025 ist der Bewerbungsschluss.
Weitere Infos finden Sie hier.

Wettbewerb "Unsere Heimat und Natur"

In diesem Jahr gibt es erneut die Möglichkeit, herausragende Initiativen Einzelner oder von Gruppen, die zur Biotopvernetzung und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt beitragen, für eine Auszeichnung im Rahmen des von EDEKA und NatureLife getragenen Wettbewerbs „Unsere Heimat und Natur“ zu nominieren. Seit 2014 wurden bereits 260 Projekte mit einem Gesamtwert von rund 672.000€ prämiert. Sie können sich noch bis zum 31. Januar 2025 bewerben.

Hier finden Sie die Teilnahmebedingungen (212,3 KiB), den Bewerbungsbogen (211,7 KiB) und eine Übersichtskarte (1,397 MiB) des Absatzgebietes von EDEKA Südwest.

Berufsbezogene Erwachsenenbildung in der Landwirtschaft: Veranstaltungen Oktober 2024-2025

© VIELFALT e.V.

Termine jetzt vormerken! Das Landratsamt Tübingen, Abteilung Landwirtschaft, hat die Termine für die neue Saison veröffentlicht. Ein paar Termine werden vom Verein VIELFALT und in Kooperation mit dem Verein VIELFALT angeboten. 

Mo. 10.02.2025, 08:00 – 16:30 Uhr, PAUSA-Tonnenhalle, Mössingen
Sensorik-Kurs: Apfelsaft & Most/Cidre
Anmeldung über: a.kopper@vielfalt-kreis-tuebingen.de

Mai/Juni 2025 (Termin und Ort werden bekanntgegeben)
FFH-Wiesen - Kartierung, Schutz, Bewirtschaftung, Förderung Infoveranstaltung

Regional ist genial- der Herbst-Regionalmarkt Tübingen 2024

Quiz: Welches Produkt erhält welches Biotop und welche Tier- und Pflanzenart?;
© VIELFALT e.V.

Anfang Oktober fand in Tübingen der 38. Regionalmarkt statt, bei dem der Verein VIELFALT wieder zusammen mit fünf Direktvermarktern vertreten war. Der Gemeinschaftsstand am Holzmarkt präsentierte eine breite Palette an PLENUM-Produkten und bot den Besuchern eine Vielzahl regionaler Köstlichkeiten, die gerne probiert und gekauft wurden - ein Danke auch an die Besucher!


🍷🍇   Weinbau Müller und Schmid
🥂🍎  Feines aus alten Sorten - Gerhard Helle
🐑       Hemmendorfer Weidelamm
🥃🍎   Brennerei Armbruster
🐑🦌  FRIMA Wild- und Lammspezialitäten

Um wieder das Bewusstsein für regionale Produkte und die Bedeutung des Naturschutzes zu stärken, hat die VIELFALT-Geschäftsstelle ein Quiz angeboten. Die Besucher durften folgende Frage beantworten: "Welches Produkt erhält welches Biotop und hilft dadurch welcher Tier- und Pflanzenart?". Den ausgestellten Produkten wurden Bilder der Biotope sowie Tiere und Pflanzen zugeordnet, was nicht nur den Kindern Spaß gemacht hat, sondern auch den Erwachsenen und für die eine oder andere Überraschung gesorgt hat. Danke fürs Miträtseln!

Nabu-Förderprogramm "Natur nah dran"

15 weitere Kommunen im Land werden im Projekt „Natur nah dran“ des NABU und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) gefördert, um Grünflächen insekten- und vogelfreundlich umzugestalten. Interessierte Städte und Gemeinden können sich bis 31. Dezember anmelden unter www.nabu.bw.de.Nähere Informationen finden Sie hier.

Sensorik-Kurs "Apfelsaft und Most/Cidre": Welches Aroma steckt in welcher Sorte?

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Sensorik-Interessierte können am 10.02.2025 von ca. 8-16:30 Uhr mit Sensorikwissenschaftlerin Christine Brugger, den Geschmack von verschiedenen Streuobstsorten kennenlernen, um diese z. B. gezielt in der Saft-/Most-Herstellung mischen und das gewünschte Geschmackserlebnis für das Endprodukt komponieren zu können. Neben den Direktvermarktern sind auch allen anderen Interessierten herzlich willkommen.Nähere Informationen finden Sie hier. Vier Plätze sind noch verfügbar! 

Praxistipp zur Sanierung von Amphibiengewässern

Im Rahmen des Projektes "220 Amphibiengewässer" hat der BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. aus seinen Erfahrungen zu Gewässersanierungen eine Broschüre für Kommunen und ehrenamtliche Amphibienschützer*innen erstellt. Dieser Praxistipp zeigt Schritt für Schritt, wie man ein Amphibiengewässer sanieren kann. Projektleiterin Sarah Christmann berichtete, dass bislang 175 Amphibiengewässersanierungen angestoßen wurden, von denen 95 bereits abgeschlossen sind.
Die Online-Broschüre finden Sie hier.

Rückblick auf den Spaziergang zu seltenen Ackerwildkräutern in Belsen: Auf den Spuren von Mohn-Prinzessinnen und verblutenden Schönlingen

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Nein, es gehe nicht in erster Linie um Küchen- und Heilkräuter, sondern um den Schutz von seltenen Pflanzen im Acker, wie Thorsten Teichert vom Landschaftserhaltungsverband VIELFALT e.V. gleich zu Beginn der Veranstaltung ankündigte. Der Verein, der im Landkreis Tübingen zusammen mit dem Landratsamt Projekte an der Schnittstelle zwischen Naturschutz und Landwirtschaft betreut, hatte am vergangenen Freitag zu einem Spaziergang eingeladen, um einige der gefährdeten Pflanzen kennenzulernen. Aber Sigrid Pohl, Expertin für Ackerwildkräuter im Auftrag des Regierungspräsidiums, schaffte es, unterhaltsam den Artenschutz mit Küche und Volksmedizin zu verbinden. Weit über 30 Interessierte („die größte Gruppe, die ich jemals hatte“) führte sie in die Felder am südlichen Ortsrand von Belsen. Dort engagieren sich vier landwirtschaftliche Betriebe mit ihren Feldern für den Artenschutz. In Verträgen mit dem Land wurden die Auflagen zum Schutz der Pflanzen sowie die finanziellen Entschädigungen festgelegt.

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Seit Anbeginn des Ackerbaus werde der Mensch begleitet durch Pflanzen, die sich an die jährlichen Bewirtschaftungsrhythmen angepasst haben – „Unkraut“ eben, wie Pohl erklärte. Das gekaufte Saatgut ist inzwischen aber perfekt von Beimischungen gereinigt, die Bewirtschaftung wurde auf höhere Erträge optimiert, Unkrautbekämpfungsmittel wurden erfunden, die Getreidebestände wurden dichter und unter dem wachsamen Auge der Bürokratie muss der Bauer heute bis zum Feldrand exakt arbeiten – mit dem Nebeneffekt, dass einige der einst ungeliebten Begleiter vor dem Aussterben stehen.Hier in Belsen hat die Botanikerin noch viele Arten gefunden und kann den Besucherinnen und Besuchern einige zeigen: vom leuchtend blauen Acker-Rittersporn bis zum unscheinbaren, aber vom Aussterben bedrohten Venuskamm, vom schmackhaften Rain-Kohl bis zur hochgiftigen Hundspetersilie.

© VIELFALT e.V.

Manche tragen ihre Heilwirkung im Namen, wie der Acker-Zahntrost, bei anderen waren tragische Geschichten Namensgeber: das rote Adonisröschen wächst nach dem altgriechischen Heldenepos dort, wo die Blutstropfen des ermordeten Adonis, Inbegriff männlicher Schönheit, zu Boden fielen.Für große Augen bei Kindern und Erwachsenen sorgte das Bastel-Kunststück der Mohn-Prinzessin, die Pohl aus einer Mohn-Samenkapsel und einer Mohnblütenknospe mit leuchtend rotem Blütenblätter-Kleid formte.Nach eineinhalb kurzweiligen und informativen Stunden konnte Thorsten Teichert sich herzlich bei Sigrid Pohl und den teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirten für Ihr Engagement bedanken und anschließend noch zu einem kleinen Vesper mit regionalen Leckereien einladen. Es spricht für den Abend, dass viele trotz beginnendem EM-Eröffnungsspiel bis in die Abenddämmerung hinein noch blieben.

Kreistag mit deutlichem Votum für Naturschutz in der Regionalentwicklung

Ob das im Landkreis Tübingen seit 2013 umgesetzte das Landesprogramm PLENUM („Projekt des Landes Baden-Württemberg zur Erhaltung von Natur und Umwelt“) fortgeführt werden kann, stand aktuell im Kreistag des Landkreises Tübingen zur Abstimmung.Im Gremium gab keine Zweifel, dass VIELFALT e.V. in den vergangenen Jahren als PLENUM-Geschäftsstelle und Landschaftserhaltungsverband (LEV) sehr erfolgreiche Arbeit geleistet hat, die es fortzuführen gilt. In enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung wird das Leitmotto „Schützen durch Nützen“ im Landkreis Tübingen gelebt.So konnten bisher z.B. zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe, Wengerter, Landschaftspfleger*innen, Naturschutz-, Obst- und Gartenbauvereine etc. bei ihren umfangreichen Investitionen in Gerätschaften für die Bewirtschaftung und Pflege von Streuobstwiesen und anderen Extensivflächen unterstützt werden. Solche Investitionsförderungen und neue konzeptionelle Ansätze setzen seither wichtige Impulse für eine naturschutzorientierte Regionalentwicklung, die Offenhaltung unserer Kulturlandschaft und die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen. Insgesamt wurden bis Ende 2022 Fördermittel in Höhe von insgesamt knapp 2,1 Mio. für beachtliche 366 PLENUM-Projekte ausgezahlt. Dass dabei auch einige sinnstiftende Beschäftigungsverhältnisse für Menschen mit Behinderung entstanden sind, ist ein besonderer Gewinn!Diese Bilanz überzeugte am 29.03.2022 den Kreistag ohne Diskussion. Mit großer Zustimmung ist das Gremium der einstimmigen Beschlussempfehlung des Verwaltungs- und Technischen Ausschusses (01.03.2023) gefolgt und hat zugesagt, von Juni 2025 bis Dezember 2027 die Finanzierung des PLENUM-Personals (inkl. Betriebskostenanteil) vollständig zu übernehmen. Diese großzügige Zusage sichert dem Landkreis Tübingen weitere 200.000 Euro Landesmittel für die Projektförderung. Mit der Unterstützung werden beste Voraussetzungen geschaffen, angestoßene PLENUM-Projekte langfristig tragfähig zu machen, weitere innovative Ideen auf den Weg zu bringen und entwickelte Strukturen zu verstetigen. So können erfolgreiche Ansätze weiterverfolgt werden, um bspw. zukunftsfähige Konzepte für die Nutzung von Streuobstwiesen und eine erfolgreiche Vermarktung naturverträglich erzeugter Regioprodukte zu entwickeln.Wir danken dem Kreistag für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns nun auf die verbindliche Mittelzusage vom Land Baden-Württemberg.

Erfolg: Aussterben des Rebhuhns im Landkreis Tübingen vorerst gestoppt. Das von PLENUM geförderte NABU-Projekt endete am 25.11.2022 mit der Abschlussveranstaltung an der Hochschule für Forstwirtschaft (HFR)– die Schutzbemühungen sollen verstetigt werden

Mit vereinten Kräften für das Rebhuhn! 

Ist das Rebhuhn noch zu retten? Die Chancen sind jedenfalls gestiegen, dass sich in Baden-Württemberg wieder eine größere Population des gut getarnten Bodenbrüters entwickeln kann. Wichtige Vorarbeiten dazu hat ein Projekt im Landkreis Tübingen geleistet, das zum Jahreswechsel endet. Dort liegt einer der letzten Verbreitungsschwerpunkte des Brutvogels im Land. Statt den Artenschwund nur zu beklagen, haben sich verschiedene Akteure gemeinsam auf den Weg gemacht. Mit einigem Erfolg: „Das drohende Aussterben des Rebhuhns im Landkreis Tübingen konnte vorerst verhindert und der seit den 1980er Jahren kontinuierliche Rückgang erstmalig gestoppt werden. Noch können wir das Rebhuhn retten. Doch dies geht nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Die Zeit drängt!“, sagt Projektleiterin Karin Kilchling-Hink. Ihre Projektkollegin Dr. Sabine Geißler-Strobel ergänzt: „Der Erfolg ist hart erkämpft. Es leben zwar wieder mehr Rebhühner im Projektgebiet als vor sechs Jahren, aber von einer langfristig stabilen Population mit zirka 250 Rebhuhnrevieren sind wir mit den aktuell 41 Revieren noch weit entfernt.“ Das Kooperationsprojekt „Rebhuhnschutz im Landkreis Tübingen“ wurde 2017 gestartet und nach zwei Jahren Laufzeit um zweimal zwei Jahre bis 31.12.2022 verlängert. Es wurde durch PLENUM Tübingen gefördert, vom NABU-Vogelschutzzentrum in Mössingen getragen und in Kooperation mit VIELFALT e. V., der Initiative Artenvielfalt Neckartal (IAN) und dem Landratsamt Tübingen umgesetzt. Ziel war es, das drohende Erlöschen des Rebhuhns im Landkreis zu verhindern, bei Landwirtschaft, Politik und Bevölkerung ein Bewusstsein für die Bedürfnisse des Rebhuhns zu schaffen und sinnvolle Maßnahmen zu erproben und umzusetzen. Dass dieser Erfolg nur durch das besondere Engagement der regionalen Akteurinnen und Akteure möglich war, brachte der Tübinger Landrat Joachim Walter beim Treffen der Projektpartner zum Projektabschluss in Rottenburg mit seinem deutlichen Lob zum Ausdruck. „Ehrenamtliche machten sich mit Herzblut und Hoffnung im Frühjahr allabendlich auf Rebhuhnsuche. Landwirte auf ihrem Schlepper bereiteten das Saatbett für Blühmischungen. Naturschutzaktive und Kommunen stutzten die zu hoch gewordenen Gehölzkulissen. Ich danke Ihnen allen, auch jenen, die geholfen haben, den Fuchs als wichtigsten Beutegreifer des Rebhuhns in Schach zu halten.“ Die Erfahrungen aus dem Projekt sind auch in die Ausgestaltung der neuen Förderprogramme FAKT und LPR für Landwirtinnen und Landwirte ab 2023 auf Landesebene mit eingeflossen. Die Strahlkraft des Projekts mit Fachtagung und Politikberatung hat sogar bis nach Brüssel gereicht, wo auf EU-Ebene ein Schutzkonzept für das Rebhuhn erarbeitet wird. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.nabu-vogelschutzzentrum.de/projekte-partner/plenum-projekt-rebhuhn/

Pflegemaßnahmen an Amphibiengewässern

Der ABS (Amphibien/Reptilien-Biotop-Schutz Baden-Württemberg e. V.) hat zur Hilfestellung für die Pflege von Amphibiengewässern, sowie alle etwaig auftretenden Fragen eine Dokumentation erstellt, welches hier mit den relevanten Informationen Antwort auf offene Fragen geben will. Dies soll helfen, die durch Amphibien genutzten Gewässer zu fordern und zu fördern um hier die Nutzbarkeit für die Amphibien zu sichern.„Handreichung zur Umsetzung von Pflegemaßnahmen an Amphibiengewässern“ ist hier zu finden.

Back to the roots und dann ab in die Zukunft: Modellprojekt für landwirtschaftliche Nutzung in Streuobstwiesen gestartet

Streuobstwiesen sind ein prägendes Element unserer Kulturlandschaft und überall im Landkreis zu finden. Um die artenreichen, blumenbunten Flächen auch für die Zukunft zu erhalten, braucht es allerdings eine regelmäßige, fachgerechte Pflege des Aufwuchses. Dies wird auf einigen Flächen bereits von engagierten Landwirt*innen praktiziert, auf vielen anderen Flächen fragen sich aber Wieseneigentümer*innen: wohin mit dem Wiesenaufwuchs? Um diese Situation zu verbessern, hat VIELFALT ein Projekt entlang der Schönbuch-Hänge gestartet, welches Grundstückseigentümer*innen und potenzielle Bewirtschafter*innen miteinander in Kontakt bringen möchte. So sollen Kooperationen entstehen, die den nachhaltigen Erhalt der artenreichen Wiesen sicherstellen und von denen gleichzeitig beide Seiten profitieren: Wieseneigentümer*innen müssen sich nicht mehr fragen, was mit dem Wiesenaufwuchs passieren soll und Tierhalter*innen haben mehr Futter für ihre Tiere zur Verfügung. Eine zukunftsfähige Win-Win-Lösung für die Streuobstwiesen entlang der Schönbuch-Hänge also.
Nähere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

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